Liebe Leute,
manchmal entstehen die besten Ideen aus reiner Neugier. So war es auch bei Familie Klein aus dem Wertheimer Ortsteil Sachsenhausen. Seit fast 40 Jahren bewirtschaften sie ihren Biolandhof – und haben sich dabei einer ganz besonderen Pflanze verschrieben: Lupinen. Matthias Klein zeigt mit seinen Eltern Iris und Fritz, wie vielseitig diese alte, fast vergessene Eiweißpflanze sein kann.
Alles begann mit einem Zufall: Fritz Klein las in einem Fachbuch über die Lupine und war fasziniert von ihrem Potenzial. Eigentlich wollte er daraus eine Art Tofu entwickeln – doch dann kam alles anders. Ein kurzer Blick seiner Frau Iris ins Buch, ein Satz, der hängen blieb („Da steht doch auch was von Kaffee“) – und schon entstand die Idee für Lupinenkaffee. Eine halbe Stunde später stand der erste Aufguss auf dem Tisch. Das war 1995. Heute, 30 Jahre später, ist der Lupinenkaffee längst ein Klassiker – mild, aromatisch und ganz ohne Koffein.
Doch der Lupinenanbau ist weit mehr als ein geschmackliches Abenteuer. Lupinen und Platterbsen gehören zu den Leguminosen, also Pflanzen, die Stickstoff aus der Luft binden und im Boden einlagern können. Damit verbessern sie die Bodenfruchtbarkeit – ganz ohne chemische Dünger. Für den Biolandhof Klein, der ohne Tierhaltung arbeitet, ist das besonders wertvoll. So entsteht ein geschlossener, natürlicher Kreislauf – nachhaltig und im besten Sinne regional.
Die Familie verarbeitet ihre Ernte komplett selbst: Vom Anbau über das Mahlen und Mischen bis hin zur Verpackung passiert alles auf dem Hof. So entstehen Falafel-Mischungen, Lupinen-Snacks oder Platterbsenmehl. Nur die Gewürze für die Falafel-Mischungen werden zugekauft. „Das ist also absolut regional. Mehr geht da glaube ich nicht“, sagt Matthias.
So zeigt Familie Klein, wie viel Mut, Wissen und Herzblut in handwerklicher Bio-Landwirtschaft steckt – und dass echte Innovation oft auf dem Acker beginnt.
Herzliche Grüße,
Euer Baumannshof
17.10.2025