Bioland im Weinbau am südlichsten Ausläufer des Steigerwalds. Der Winzerhof Hofmann zeigt, dass nachhaltige Bodenbearbeitung und charakterstarker Wein sich nicht ausschließen.
„Warum machen wir das so?“ – „Weil wir das immer schon so gemacht haben.“
Für Stefan und Anne Hofmann eine nicht zufrieden stellende Antwort.
„Wie machen wir es, damit es so wird, wie wir wollen?“ Eine viel interessante Fragestellung. Die Antwort findet sich in Innovationsgeist, Mut und Resilienz.
Nach diesem Umdenken begann das Umstellen auf biologische Landwirtschaft nach Bioland Richtlinien. Ohne Einsatz von künstlichen Stoffen gesunde und lebendige Böden zu schaffen ist die Maxime. Das bedeutet im Vorfeld so agieren und denken, dass biologische Prozesse - Mikroorganismen, Biomasse, regenerative Landwirtschaft – entstehen können. Ein hochspannender Wissenskomplex, den Familie Hofmann in Ergersheim praktisch umsetzt.
Früher war der Weinbau in der landwirtschaftlich geprägten, mittelfränkischen Gemeinde, eher ein kleiner Nebenerwerb. Nach seiner Lehre zum Winzer machte Stefan Hofmann zur Jahrtausendwende das Hobby zum Beruf und stieg im elterlichen Betrieb mit ein. Er stellte 2015 auf Bio um und führt seit 2018 gemeinsam mit seiner Frau Anne den Winzerhof. Mittlerweile werden 6 Hektar Wein bewirtschaftet. Zusammen werden alte Denkmuster und Herangehensweisen hinterfragt und Reben und Gewächse erzeugt, die ausdrucksstark, vital und widerstandsfähig sind. Familie Hofmann sieht sich nicht nur als Winzer, sondern auch als Mitwirkende in der Kulturlandschaft. Sowohl vom Landschaftsbild, als auch vom kulturellen Angebot.
Spannend ist, dass der allergrößte Teil des Weins spontanvergoren ist. Das heißt zwischen Traubensaft und Wein werden keine Hefestämme oder Ähnliches zugesetzt um den natürlichen Prozess zu beeinflussen. Natürlich vorkommende Bakterien, Zeit, Vertrauen in die Rebe und Achtsamkeit reichen aus, um großartigen Wein zu erzeugen. Hauptdarsteller sind ganz klar die Trauben, welche durch kluge Bodenwirtschaft und aufmerksame Verarbeitung ihren Weg in die Flasche finden. Die kunstvolle Veredelung am Ende rundet die vorher gewachsene Aromatik ab.
Jeder Jahrgang schmeckt individuell: „Wein wird im Weinberg gemacht, nicht im Keller“ – Winzerhofmann hat Charakter, Kanten und Profil. Das tut dem Trinkfluss keinen Abbruch, sondern lädt ein und macht Lust auf mehr.
Bei unserem Hoffest im Juli 2023 waren Stefan und Anne vom Winzerhof Hofmann dabei. Die beiden haben den Hof vor 8 Jahren auf Bioanbau umgestellt. Im Video erzählen sie, warum sie diesen Schritt gegangen sind und was sie antreibt.