Wir befinden uns im idyllischen in Götteldorf. Hier liegt ein Biolandhof, dessen Pioniergeist von außen nicht auf den ersten Blick zu sehen ist: ein relativ unscheinbarer, bürgerlicher Hof. Keine große Leuchtreklame, keine überdimensionierten Verkaufsschilder.
Hinter der Fassade des Gasthauses und Bauernhofes leben Familie Fetz, einige Angestellte und verschiedene Tiere.
Johannes Fetz, der jetzige Dirigent des 1890 gebauten Bauernhauses, kam wie so oft über einige Umwege am Hof an und wirkt nun federführend am ehemaligen Milchhof. Als gelernter Koch, der viele Lehrjahre in vielen Küchen, auch auf hoher See, hinter sich hat und recht kompromisslos bei Qualität und Umsetzung ist, schraubt gewaltig an der Qualitäts- und Nachhaltigkeitsschraube.
Lieferanten und Bauern sind gesehene Gäste und weit mehr als Lieferanten von Rohware - irgendwie riecht es nach Pioniergeist und Authentizität. Auf dem Weg durch Keller und Küche wird spürbar: Hier wird Nachhaltigkeit und im ökologischen Kreislauf gelebt.
Zu jeder Wurst und jedem Weckglas (und davon gibt es einige!) weiß Johannes Fetz eine Geschichte zu erzählen. Woher, wie lange, wozu, warum? In der Speisekammer gute Gewürze, Mehl aus der Region und im Keller Apfelmus und allerlei eingelegtes Steinobst aus der Umgebung.
Etwa 50 Hektar Land werden von Familie und Angestellten bewirtschaftet. Davon ist etwa die Hälfte Grünfläche, auf welcher die Rinder von Mai bis Oktober frei und glücklich leben dürfen. Der Rest folgt einer 7-gliedrigen Fruchtfolge, welche von Klee, über Weizen, bis Mais, Erbse und Dinkel, Hanf oder Hafer den Boden erhält und dem Vieh Nahrung im Winter oder der Mühle in der Nähe Material für Mehl liefert. Bis auf einen Salzstein , der für die Mineralstoffversorgung der Tiere sorgt, muss nichts zugekauft werden.
Zweinutzungshühner der Rasse Les Bleues, einige Schwäbisch Hällische Landschweine, Puten und Gänse, manchmal auch ein paar Lämmer und eine Herde Mischrinder. Etwa im August werden Hühner geschlachtet. Einmal im Monat wird ein ganzes Rind verarbeitet, welches schonend, nicht fern von hier und bald am eigenen Hof, geschlachtet und zerlegt wird. Das edle Fleisch darf zwei Wochen trocken am Knochen reifen und wird anschließen Nose to Tail, also komplett, verarbeitet.
Etwa dreimal im Monat werden Schweine geschlachtet und von Rüssel bis Schwanz verwertet. Tendenz steigend, scheinbar habe nicht nur ich begriffen, dass das hier eine gute Sache ist!
Jedes Glas Wurst, jedes Huhn und jedes Chutney ist mit Liebe und Achtung vor der Sache zubereitet. Wenn du dich selbst überzeugen willst, schau vorbei - aber besser vorher reservieren, das Essen ist hervorragend!
Biogasthaus Fetz
Götteldorf 25
90599 Dietenhofen