Papieretiketten für weniger Kunststoffmüll

Liebe Leute,

heute geht es weiter in unserer kleinen Kreislauf-Serie, denn wir haben so viele Kreisläufe, das können wir gar nicht an einem Tag erzählen. Aber nicht, dass ihr denkt, wir drehen uns nur im Kreis und bewegen uns auf der Stelle. Wir schreiten voran und drehen an vielen kleinen Schrauben, um unseren Betrieb nachhaltiger zu gestalten. In unseren regionalen Lieferant*innen haben wir viele Gleichgesinnte gefunden – wie im Hausenhof, von dem wir euch heute berichten wollen.

Der Hausenhof ist eine Camphill Dorfgemeinschaft in der Nähe von Neustadt/Aisch. Es ist eine inklusive Lebens- und Arbeitsgemeinschaft. Die Dorfbewohner*innen arbeiten in den eigenen Werkstätten der Gemeinschaft, zum Beispiel in der Käserei, die uns am Baumannshof mit wunderbaren Produkten versorgt. In Handarbeit produzieren die Mitarbeitenden Weichkäse, Frischkäse, natürlich gesäuerten Speisequark sowie Joghurt.

Hier haben wir auch die Produkte, um die es heute gehen soll. Denn der Hausenhof hat sich für seine Milchprodukte einen eigenen Mehrweg-Kreislauf aufgebaut. Die Gläser und Deckel durchlaufen viele Stufen des Sortierens, Reinigens und Kontrollierens, bevor sie neu befüllt werden. Diesen Mehraufwand geht der Hausenhof gerne ein, um seine Käserei nachhaltiger zu gestalten. Und seit vergangenem Jahr sind die Mehrweg-Gläser noch ein Stückchen nachhaltiger geworden, denn der Hausenhof verwendet nun anstelle selbstklebender Etiketten reine Papieretiketten, die die Mitarbeitenden von Hand kleistern. Durch die nicht mehr benötigten Trägerfolien konnte der Hausenhof seinen Kunststoffmüll reduzieren. Das ist ein toller Schritt, finden wir.

In der Dorfgemeinschaft gibt es aber noch viel mehr Kreisläufe. Aus ihrem hofeigenen Getreide backen sie Brot, ihre Jungpflanzen ziehen sie selbst aus Demeter-Saatgut. Die Milch für ihren Käse und Joghurt beziehen sie regional vom nahegelegenen Demeterhof Mondel (von dem wir auch den leckeren Aischtaler Käse haben).  Die Demeter-Fruchtzubereitung für ihre Fruchtjoghurts kommt von den Beerenbauern aus der Fränkischen Schweiz (deren Fruchtaufstriche wir euch sehr empfehlen können ;-)). So entstehen viele weitere Kreisläufe zwischen regionalen Erzeuger*innen und uns als Hofladen und Öko-Lieferservice, die zusammen ein starkes, regionales Netzwerk bilden. Wir arbeiten wertschätzend zusammen, um unsere gemeinsamen Werte voranzutreiben. Nicht stillstehend oder im Kreis drehend, sondern vorwärtsbewegend. 

Herzliche Grüße,
Claudia Kestler

P.S.: Das Mehrweg-System funktioniert natürlich nur, wenn die Gläser ihren Weg zurückfinden. Deshalb legt die Gläser bitte gespült in die leeren Kisten für unsere Fahrer*innen bereit.