Schnell’s Kürbiskerne
- WO? Kammerstein-Neppersreuth, Landkreis Roth
- WAS? Süßkartoffeln, Kürbiskernöl, Kürbiskernspezialiäten
- ÖKO-Standard? Bioland
- WER? Familie Schnell
Seit drei Generationen bewirtschaftet Familie Schnell ihren Hof in Kammerstein-Neppersreuth im Landkreis Roth. Der Schwerpunkt von Petra und Martin Schnell liegt auf dem Anbau von Ölkürbissen, deren Kerne sie selbst aufbereiten und zu hochwertigen Spezialitäten verarbeiten. Im eigenen Hofladen verkaufen sie naturbelassene Kürbiskerne ebenso wie veredelte Varianten – von pikant bis süß – sowie ihr regionales Kürbiskernöl. Zusätzlich bauen sie unter anderem Süßkartoffeln, Lein- und Chiasamen an.
Besonders prägend für den Betrieb ist die eigene Ölmühle. Seit 2011 stellt die Familie ihr Kürbiskernöl dort nach dem traditionellen steirischen Verfahren her – als einziger Betrieb in Bayern, wahrscheinlich sogar deutschlandweit. Einer der wichtigsten Schritte hierbei ist das Rösten der zermahlenen Kürbiskerne. Denn dabei entsteht der charakteristische Geschmack des Kürbiskernöls. Das richtige Timing ist hier entscheidend: Röstet man zu kurz, fehlt am Ende der Geschmack. Röstet man zu lange, erhält man statt dem gewollten, nussigen Aroma nur einen bitteren Geschmack. „Den Zeitpunkt dazwischen muss man einfach im Gefühl haben“, erklärt Martin.
Nach dem Rösten wird die Masse gepresst, das Öl darf sich absetzen und wird schließlich abgefüllt. Für die Familie ist dieses Verfahren ein bewusst gewählter Qualitätsweg: „Deshalb haben wir uns für dieses althergebrachte System aus der Steiermark entschieden. Für die Qualität.“
Der Weg zum Kürbis begann 2002, als Martin während seiner Agrarbetriebswirt-Ausbildung nach Alternativen zum Tabakanbau und zur Schweinehaltung suchte. Erste Vermarktungsversuche starteten 2004. Seitdem haben sie den Anbau ausgeweitet und ihre Maschinen auf den Kürbiskernanbau spezialisiert.
Was sie antreibt, ist eine klare Haltung zu regionaler Wertschöpfung. „Wir legen einfach Wert auf das Regionale. Das ist uns ganz arg wichtig. Wir wollen nichts aus China oder von woanders her“, meint Petra. Und weiter: „Ich denke, man muss heutzutage schon ein bisschen die Wertschätzung auf die Regionalität legen. Das bringt Arbeitsplätze, es bringt einfach die Wertschöpfung in der Region.“ Sie wünscht sich, dass die Menschen bewusster zu regionalen, saisonalen Produkten greifen – denn Vielfalt und Qualität findet man direkt vor der eigenen Haustür.