endlich gibt es wieder Spargel!
Weißer Spargel sieht das Tageslicht nicht und wächst in Erdwällen unter der Erde. Er wird von Hand geerntet und ist deswegen so kostbar. Er hat nur wenige Kalorien und einen hoher Wassergehalt sowie reichlich Kalzium, was für den Aufbau fester Körperstrukturen nötig ist, etwa Knochen, Nägel und Zähne. Auch enthalten ist Phosphor, was für die Speicherung und Verteilung von Energie und die Nierenfunktion im Körper (mit)verantwortlich ist. Vitamin A, E, C und K sind auch dabei. Ein Vitalpaket, welches gerne oft auf dem Speiseplan stehen darf.
Klassisch wird das edle Gemüse gekocht und mit Salzkartoffeln und Sauce Hollondaise oder Butter serviert. Gerne auch noch mit Saft- oder Räucherschinken dazu. Ich möchte geschmacklich am vegetarischen Klassiker mit Hollondaise bleiben und das edle Aroma komplett und kompakt erhalten. Dazu eignet sich wunderbar Ei, wie in der Hollondaise, Kartoffel und für den Frischekick Kirschtomaten. Crème fraîche verbindet alles - ähnlich reichhaltig wie eine Buttersauce.
Übrigens ist der Spargel, den wir gerade im Sortiment haben, einer der Besten mit denen ich je arbeiten durfte! Bei dieser Qualität lohnt sich zugreifen, bzw. in die Kiste packen. Da verzichte ich gerne auf den Sonntagsbraten und investiere in mehr von den feinen Stangen.
Gutes Gelingen und viel Spaß beim Nachkochen wünscht euch Stefan Herbolzheimer
Optional
Feuerfeste Auflaufform (Stein oder Glas) im Ofen auf 220 C° vorheizen. Währenddessen die Eier und die Kartoffeln kochen. Den Spargel schälen, etwa 1 cm vom unteren Ende abschneiden und mit reichlich Oliven- und Rapsöl, etwas Salz und Pfeffer marinieren. Tipp: Die Schale und Abschnitte nicht wegwerfen, sondern einfrieren und wenn eine ordentliche Menge zusammengekommen ist, Suppe davon kochen.
Wenn die Auflaufform schön heiß ist, den Spargel hinein geben. Das darf gerne zischen und brutzeln. In den Ofen zurück und alle 5 Minuten den Spargel darin drehen. Evtl. Öl nachgeben. Wenn die Spitzen eine goldbraune Farbe haben (etwa nach 10-15 Minuten) ist der Spargel fertig: Mit leichtem Biss, nicht zu hart, nicht zu weich. Wobei beim Gargrad vom Spargel die Meinungen weit auseinander gehen...
Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Eier schälen und halbieren, das Eiweiß ganz grob schneiden und zu den Kartoffeln geben. Das Eigelb mit Crème fraîche, Essig, Zwiebelwürfeln, Salz und Pfeffer anrühren, dann die Kartoffeln, das Eiweiß und das Öl vom Spargel und etwas geschnittenen Schnittlauch oder Petersilie dazu geben. Ich habe die unteren Hälften des gegarten Spargels noch in Scheiben geschnitten und ebenfalls zum Salat gegeben. Am besten schmeckt der noch lauwarm. Am Ende die Tomaten unterheben.
Die schönen Spargelspitzen anlegen, mit frittiertem Bärlauch und geschmorten Radieschen dekorieren und genießen!
Die Portionsgröße ist, je nach Mensch, körperlicher und geistiger Aktivität, Hunger oder Tagesform wirklich schwierig festzulegen und sehr variabel.
Hört beim Zubereiten einfach auf euer Bauchgefühl. Ich persönlich koche nie nach Rezept, sondern inspiriere mich gerne von Mengen und Zutaten und lasse mich von meinem Gefühl leiten. Oft erscheint mir etwas in einem Rezept zu viel oder zu wenig, oder ich bin der Meinung da gehört noch ein Gewürz oder eine andere Zutat mit rein. Learning by Doing - sei mutig, folge deinen kulinarischen Eingebungen und koche so, wie es dir Spaß macht und sich richtig anfühlt! Keine falsche Bescheidenheit und Mut zum Fehler. So entstehen und entstanden übrigens die besten Rezepte ;)
Ob ein Rezept da gramm- und zeitgenau eingehalten wird ist nebensächlich - Hauptsache es schmeckt, nährt und macht Freude.
Viel Spaß beim Austoben auf dem schönsten Spielplatz - der Küche!